Hospiz macht Schule

 
Bild 6 Beschriften der Bohnenranke.jpg

Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde 2005 von der Hospizbewegung Düren e.V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hospiz- und Palliativ Verband e.V. entwickelt, 2006 verankert und seit 2008 wird die Projektwoche zur Unterstützung der Kinder, sowie der Lehrkräfte und auch der Eltern in Grundschulen für Kinder der 3. und 4. Klasse bundesweit angeboten.

Ziel des Projektes ist es, Kinder mit dem Thema „Tod und Sterben“ nicht alleine zu lassen und ihnen zu vermitteln, dass der Tod zum Leben dazu gehört.

Durchgeführt wird diese Woche von sechs zuvor ausgebildeten und qualifizierten Ehrenamtlichen aus den örtlichen Hospizvereinen.

 

Wie und warum kam es überhaupt zu der Konzeption dieser Projektwoche?

Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung machen immer wieder die Erfahrung, dass beim   Todesfall eines lieben Menschen Kinder oft nicht in den Blick genommen werden. Sie erleben zum einen welche Schwierig-keiten sich daraus entwickeln können, zum anderen sehen sie auch, wie Betroffene an ihre Grenzen stoßen.

Das Konzept gibt hier die Möglichkeit unterstützend mitzuwirken, dass Kinder mit dem Thema „Tod und Sterben“ nicht alleine gelassen werden.

Wir arbeiten mit den Kindern ausdruckspädagogisch und prozessorientiert, d.h. unser Schwerpunkt liegt nicht in der Wissens- vermittlung, sondern im Anbieten von unterschiedlichsten Materialien, mit denen sich die Kinder identifizieren können. Wir begleiten die Kinder in dem, was sie selbst daraus entwickeln.

Prozessorientiert heißt, die Kinder werden im Rahmen dieser Woche in einen Prozess mit hineingenommen, in dem sich ihr Lebensalltag wieder findet. Dies ist in der Struktur der Woche sehr schön zu erkennen.

Materialkisten für die fünf Projekttage

Materialkisten für die fünf Projekttage

 
Kinder in der Gruppenarbeit

Kinder in der Gruppenarbeit

Die fünf Tage haben ihre je eigene Farbe und ihre je eigenen Themen, die aufeinander aufbauen:

Vom Werden und Vergehen geht es über Krankheit und Leid hin zu Sterben und Tod. Vom Traurig sein geht es hin zu der Möglichkeit, Trost zu erfahren und auch selbst trösten zu können.

Die Arbeit in Kleingruppen bietet an allen Tagen immer wieder die Gelegenheit, den Kindern einen „geschützten“ Raum zu geben, um ihre eigenen Erfahrungen miteinander zu teilen, sich zu reflektieren, Fragen zu stellen und zu erzählen.

Gedanken und Gefühle können aktiv und kreativ umgesetzt werden, wie z.B. im gemeinsamen Gestalten von Plakaten.

Die Ergebnisse aus den Kleingruppen werden anschließend gemeinsam mit allen ausgetauscht. Oftmals ergeben sich daraus anregende Gespräche.

 

Die Kinder dürfen am zweiten Tag einer Ärztin, einem Arzt Fragen rund um das Thema „Krankheit“  stellen.

Mit den Kindern sehen wir am dritten Tag unter anderem Bilderbücher und einen Film zum Thema „Tod und Sterben“ an.

Zum Thema „Traurig - sein“ am vierten Tag malen die Kinder ein Bild ihrer Gefühle.

Die Kinder malen am vierten Tag zum Thema „Traurig-Sein“ ihre Gefühle.

Die Kinder malen am vierten Tag zum Thema „Traurig-Sein“ ihre Gefühle.

Frau Dr. Wolfen stellt sich den Fragen der Kinder am zweiten Tag der Projektwoche in Ihlienworth 2018 rund um das Thema „Krankheit“.

Frau Dr. Wolfen stellt sich den Fragen der Kinder am zweiten Tag der Projektwoche in Ihlienworth 2018 rund um das Thema „Krankheit“.

 
Bild 5 Pflanzaktion.jpg

Die Kinder werden für ihre eigenen Gefühle sensibilisiert und gestärkt. Sie können herausfinden, was sie brauchen in Situationen der Traurigkeit. Sie erkennen, dass sich Gefühle verändern. Unter entsprechenden Bedingungen kann darin einen Chance für einen neuen Anfang liegen.

Das bezieht sich sowohl auf alltägliche Situationen, wie z.B. Streit und Konflikte, als auch auf besondere Ereignisse von großer Tragweite, wie den Tod.

Über eine Pflanzaktion erfahren die Kinder im übertragenem Sinn, dass neues Wachstum unter entsprechenden Bedingungen möglich ist.

Die Klasse bekommt am fünften Tag zum Thema „Trost und Trösten“ vom Team der Ehrenamtlichen eine große gemalte Bohnenranke geschenkt. Diese wird benutzt, um Ideen der Kinder zu sammeln, wie ein zugewandter Umgang miteinander möglich ist. Sie bleibt in der Klasse hängen und wird in den Alltag integriert.

 

Ein sehr bedeutsamer Bestandteil der Projektwoche ist das Abschlussfest am fünften Tag mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen. Über dieses Fest bekommen diese einen Einblick über das Geschehen der Woche und wir Ehrenamtlichen stehen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

 

Wir haben derzeit in unserem Verein vier ausgebildete Begleiterinnen und konnten im Elbe-Weser-Dreieck durch die Kooperation mit dem Hospizverein „Hombre“ in Bremerhaven an zwei Schulen pro Jahr erfolgreich und mit Freude diese Projektwoche von September 2017 bis November 2019 durchführen.

Bedingt durch die schwierige Corona – Situation, besonders an den Schulen ist es noch nicht absehbar, wann wieder eine Projektwoche umgesetzt werden kann.

 

Mehr Informationen erhalten Sie über die websites:

www.hospizmachtschule.de

www.bundes-hospiz-akademie.de

Sie können sich auch direkt mit Claudia Hilpert in Verbindung setzen: E-Mail: simvolau@gmx.de